Felicitas Hoppe
Von Felicitas Hoppe gibt es einen kurzen Auszug aus Der beste Platz der Welt, erschienen bei Dörlemann.
Auszug aus: "Der beste Platz der Welt"
Einsiedeln heißt, einen Platz finden, einen
Ort, eine Stelle. Oder wenigstens eine Ecke,
etwas, woran beim wiederholten Versuch, im
Dunkeln doch noch voranzukommen, plötz-
lich unerwartet der Fuß stößt und Halt
sucht, in der Hoffnung, auf eine Schwelle zu
stoßen, vielleicht sogar auf eine Stufe nach
oben. Man steht also still und holt Luft. Und
beschließt unvermutet, länger zu bleiben,
weil man der Versuchung einfach nicht wi-
derstehen kann, genau hier auf der Stelle auf
den Morgen zu warten und dabei zuzusehen,
wie es zwischen den Bergen langsam hell
wird, damit man endlich von oben ins Tal
blicken kann, um zum ersten Mal den Atlan-
tik zu sehen. Denn bis heute ist wenig be-
kannt, dass, wer wirklich den Ozean sehen
will, egal ob atlantisch oder pazifisch, hinauf
in die Walliser Berge muss, weil sich das
Meer nicht vom Meer aus erkennen lässt.
Erst von hier oben lässt sich begreifen, was
die Versenkung in einen Anblick bedeutet,
während man unten, von Bewegung und
Wellen umzingelt, nichts betrachten kann,
weil alles vorüberzieht.
Auszug aus: "Der beste Platz der Welt"
Einsiedeln heißt, einen Platz finden, einen
Ort, eine Stelle. Oder wenigstens eine Ecke,
etwas, woran beim wiederholten Versuch, im
Dunkeln doch noch voranzukommen, plötz-
lich unerwartet der Fuß stößt und Halt
sucht, in der Hoffnung, auf eine Schwelle zu
stoßen, vielleicht sogar auf eine Stufe nach
oben. Man steht also still und holt Luft. Und
beschließt unvermutet, länger zu bleiben,
weil man der Versuchung einfach nicht wi-
derstehen kann, genau hier auf der Stelle auf
den Morgen zu warten und dabei zuzusehen,
wie es zwischen den Bergen langsam hell
wird, damit man endlich von oben ins Tal
blicken kann, um zum ersten Mal den Atlan-
tik zu sehen. Denn bis heute ist wenig be-
kannt, dass, wer wirklich den Ozean sehen
will, egal ob atlantisch oder pazifisch, hinauf
in die Walliser Berge muss, weil sich das
Meer nicht vom Meer aus erkennen lässt.
Erst von hier oben lässt sich begreifen, was
die Versenkung in einen Anblick bedeutet,
während man unten, von Bewegung und
Wellen umzingelt, nichts betrachten kann,
weil alles vorüberzieht.
von assotsiationsklimbim am Freitag, 4. September 2009, 12:06 unter archiv 09