Nach der Pressekonferenz II
Eine der Weisheiten, die man zwar nie hören will, aber doch immer wieder mit einer Miene gesagt kriegt, als würden die Leute wirklich glauben, gerade etwas Originelles zu sagen: Es gibt eben für alles ein erstes Mal. Heute habe ich also meine erste Pressekonferenz erlebt, zumindest die Erste von Vorne. Es war auch nicht viel anders, als man sich das vorstellt, nur noch weniger spektakulär.
Wir haben alle unsere Sachen erzählt, ich habe beim Vorstellen des Weblogs eh nicht halb so schlimm gestottert und ge-ähmt, wie ich gedacht habe, ich würde.
Dann haben die JournalistInnen genau eine Frage zur Finanzierung gestellt. (Natürlich ein zentraler Punkt bei einer Veranstaltung dieser Größe. Natürlich genau das, was man sich auch irgendwie wünscht, dass es in den Zeitungen steht. Natürlich brauchen die exakte Zahlen. Aber trotzdem, als junger Mensch hatte man in seiner Schlichtheit doch gedacht, Inhaltliches wäre auch von Interesse (in etwa das Gefühl wie bei den Gesichtern von entfernten Verwandten, denen man erzählt, man würde Literatur studieren: Literatur, aja, das, was man irgendwie wichtig finden soll, Abenteuer im Kopf, aja Literatur und was macht man dann damit?). Kurz denkt man als junger Mensch in seiner Schlichtheit dann auch Dinge wie, dass wir hier im Netz das den alten Mainstreammedien voraus haben: Begeisterung für die Dinge statt Professionalität. So etwas zu denken tut man sich als junger Mensch ohne Verantwortung und Anspruch auf Professionalität natürlich leicht.)
Im Anschluss habe ich noch den Chefredakteur vom Flim getroffen (hier natürlich nicht in dieser Eigenschaft) und mich gefreut. Essen gab's auch, diesmal keine Spaghetti, aber ich habe vergessen ein Foto zu machen.
von assotsiationsklimbim am Donnerstag, 17. August 2006, 21:59 unter sprachsalz tagebuch